Neuer Vakuuminduktionsschmelzofen (VIM 20) ist einsatzbereit

Eine bedeutende Erweiterung der Abteilung Werkstofftechnik: Die neue Vakuum-Induktionsschmelz- und Gießanlage (Typ: VIM 20) mit einem Schmelztiegelvolumen von 20 Litern ist nach intensiven Planungsvorbereitungen und einigen Monaten Bauzeit einsatzbereit. Die VIM 20 komplettiert die Prozesskette vom Rohmaterial bis zur Bauteilfertigung am Leibniz-IWT und verspricht damit eine noch intensivere abteilungsübergreifende Zusammenarbeit.
Mit einer maximalen Schmelztemperatur von 1800 °C können sowohl Ferrolegierungen als auch Nichteisenmetalle gegossen werden. Das Schmelztiegelvolumen von 20 Litern ermöglicht Stahl- und Aluminiumrohteile von bis zu 140 kg bzw. 40 kg. Die neue Anlage realisiert den Guss von fünf Legierungen aus einer Schmelze und erlaubt die Untersuchung der Auswirkung der Legierungselemente in unterschiedlichen Legierungssystemen bei gleichzeitig reduziertem zeitlichen Aufwand. Mit kühlbaren Kokillen kann zudem die gerichtete Erstarrung der Rohmaterialien erforscht werden.
Darüber hinaus kann in einem Vakuum von bis zu 10^-4 mbar ein hoher Reinheitsgrad der hergestellten Rohmaterialien sichergestellt werden. Schiebekokillen sollen die Forschungsmöglichkeiten für die Reinheitsgrade der hergestellten Rohteile vervollständigen. Zudem ist die VIM 20 mit einer Gaslanze sowie Tiegeln mit entsprechenden Spülsteinen ausgestattet, bei dem unterschiedliche Prozessgase wie O2, N, CO und H2 eingesetzt werden können.
Nicht zuletzt wegen der notwendigen Forderung nach mehr Nachhaltigkeit und angesichts der steigenden CO2-Emissionen ermöglicht die VIM 20 die Erforschung von Werkstoffen für die Wasserstoffwirtschaft und ebnet damit den Weg für eine nachhaltige und ressourcenschonende Zukunft.