Leibniz-Wettbewerb: Dr.-Ing. Anastasiya Tönjes leitet ab 2022 neue Leibniz-Junior Research Group
Für die Leitung von „Leibniz-Junior Research Groups“ sind auf der Jahresversammlung der Leibniz-Gemeinschaft fünf herausragende junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ausgewählt worden. Mit diesem Programm fördert die Leibniz-Gemeinschaft die frühe wissenschaftliche Selbständigkeit durch die Leitung einer unabhängigen Nachwuchsgruppe. Eine Auszeichnung dieses Wettbewerbs ging an Dr.-Ing. Anastasiya Tönjes, Leiterin der Abteilung Leichtbauwerkstoffe am Leibniz-IWT, die nun ab 2022 mit ihrer Leibniz-Junior Research Group zum Thema „Additive manufacturing of graded structures from iron-based shape memory alloys“ die Forschungsarbeit aufnehmen wird.
Anastasiya Tönjes konnte die Gutachter und Gutachterinnen sowie der Jury des Leibniz-Wettbewerbs mit ihrem Wissen und großem Engagement im Bereich der Formgedächtnislegierungen beeindrucken. Formgedächtnislegierungen sind metallische Werkstoffe, deren plastische Verformungen durch Erhitzen wieder rückgängig gemacht werden können. Sie erhält für ihre Projektidee eine fünfjährige Förderung verbunden mit zwei Vollzeitstellen für wissenschaftliche Mitarbeitende und ca. 1,6 Millionen Euro, um diesem Forschungsthema ‒ losgelöst von ihrer Abteilungsleitungsposition ‒ umfassend nachzugehen. Der Schwerpunkt in ihrer Junior Research Group wird auf der Werkstoff- und der Verfahrenstechnik liegen und sowohl Industrie als auch nationale und internationale Kooperationen einbeziehen.
Das Projekt basiert auf einem neuartigen 3D-Druck-Verfahren zur lokalen Einstellung der Legierungszusammensetzung während des pulverbettbasierten Laserstrahlschmelzens. Dies ermöglicht zum einen die effiziente Materialentwicklung und zum anderen die Herstellung von Bauteilen mit einer lokalen Funktionalisierung. Dies eröffnet neue Möglichkeiten für die Gestaltung kosteneffizienter, innovativer, leichter und intelligenter Bauteile. So wird eine Methodik geschaffen, um eine große Anzahl von Legierungen mit nie da gewesener Materialeffizienz zu untersuchen, die auch auf andere Funktionswerkstoffe übertragen wird.