Unter dem Begriff Open Science werden Strategien und Verfahren zusammengefasst, die darauf abzielen, die Chancen der Digitalisierung konsequent zu nutzen, um alle Teile des wissenschaftlichen Prozesses über das Internet offen zugänglich, nachvollziehbar und nachnutzbar zu machen. Auf diese Weise sollen Wissenschaft, Gesellschaft und Wirtschaft neue Möglichkeiten im Umgang mit wissenschaftlichen Erkenntnissen eröffnet werden.
Ziel ist es, die Qualität der Forschung stetig zu verbessern und Forschungsfördermittel noch effizienter einzusetzen. Open Science leistet damit einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis und fördert darüber hinaus den Transfer von Wissen in die Gesellschaft, Wirtschaft und Politik.
Open Science beruht dabei auf den vier Grundprinzipien:
- Transparenz
- Reproduzierbarkeit
- Wiederverwendbarkeit
- Offene Kommunikation
Im Leibniz-IWT werden dafür die im folgenden aufgeführten Ansätze entsprechend den Open Science Leitlinen der Leibniz-Gemeinschaft umgesetzt.
Open Access
Unter ‚Open Access‘ versteht das Leibniz-IWT den freien Zugang zu wissenschaftlichen Publikationen im Sinne einer transparenten Wissenschaftskultur.
Mit der Open Access Policy (2023) hat das Leibniz-IWT einen festen Handlungsrahmen für die Handhabung von Open Access Inhalten fixiert.
Open und FAIR Data
Forschungsdaten bilden einen Grundpfeiler wissenschaftlicher Erkenntnis und können unabhängig von ihrem ursprünglichen Erhebungszweck vielfach Grundlage weiterer Forschung (z.B. für Data Science) sein. Die nachhaltige Sicherung und Zugänglichkeit von qualitätsgesicherten Forschungsdaten hat für die Wissenschaft im digitalen Zeitalter damit eine enorme Bedeutung.
Die vom Leibniz-IWT zur Verfügung gestellten Daten entsprechen dem FAIR-Standard (Findable, Accessible, Interoperable and Reusable) und sind mit ausreichend Metadaten abgespeichert zur eindeutigen Nachvollziehbarkeit, also auch mit der notwendigen Software.
Die Daten aus Experimenten und Simulationen werden im institutsweit verfügbaren elektronischen Laborbuch (ELN) „eLabFTW“ abgespeichert, dokumentiert und mit Metadaten versehen.
Weitere spezifische Informationen zur Open Data Policy des Instituts, insbesondere zu der im Institut vorgegebenen einheitlichen Dokumentenstruktur für Publikationen, sind im Dokument ‘DataManagementGuidelines’ auf GitHub öffentlich einsehbar.
Open Research Software
Unter ‚Open Research Software’ versteht das Leibniz-IWT Forschungsoutput in Form von wissenschaftlicher Software, die öffentlich zugänglich und als ‚Open Source’ referenzierbar ist.
Das Institut bemüht sich um eine erhöhte Sichtbarkeit und Nutzbarkeit wissenschaftlicher Software als Forschungsleistung und nutzt derzeit die Plattform ‚Github‘ als Repositorium. Dies wird ebenfalls im Dokument ‘DataManagementGuidelines’ abgehandelt.
Open Infrastructure
Das Leibniz-IWT praktiziert den Open Infrastructure Ansatz im Rahmen der Mitarbeit am Projekt MAPEX Core Facility for Materials Analytics, indem es sich am gemeinsamen Maschinen- und Geräte-Pool beteiligt und damit den Zugang dazu für Außenstehende ermöglicht.
Open Research Methodology
Durch die Nutzung eines ELNs wird es möglich, die Verfahren und Methoden zur Erzielung wissenschaftlicher Erkenntnisse offen zugänglich zu machen. Dasselbe gilt auch für die auf Github als Open Source abgelegte Software.
Open Event
Bei ‘Open Events’ handelt es sich um öffentliche Veranstaltungen, in denen interessierte Privatpersonen die Gelegenheit haben, mit Expertinnen und Experten verschiedener Fachrichtungen in den Austausch zu treten. In den vergangenen Jahren konnte das Leibniz-IWT der Öffentlichkeit mit Veranstaltungen wie ‘Book a Scientist’ oder ‘Science goes public’ immer wieder Einblicke in aktuelle Forschungsprojekte geben und den offenen Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft, im Sinne der ‘Open Events’ fördern.