Direktoriumshistorie der Hauptabteilung Verfahrenstechnik
1986 wurde das heutige Leibniz-IWT um die Hauptabteilung Verfahrenstechnik erweitert.
Professor Dr.-Ing. Klaus Bauckhage (1986-2006)
Im April 1986 wurde Professor Dr.-Ing. Klaus Bauckhage zum Direktor des IWT ernannt und Leiter der Hauptabteilung Werkstofforientierte Anlagen- und Verfahrenstechnik der damaligen Stiftung Institut für Werkstofftechnik (heute Leibniz-IWT).
Prof. Bauckhage studierte von 1959 bis 1966 an der TU Berlin Maschinenbau mit der Vertiefung in Verfahrens- und Kernverfahrenstechnik. Von 1966 bis 1968 war er als Projektingenieur bei der Friedrich Uhde GmbH in Dortmund in der Sparte Chlor für die Projektierung von Alkali-Elektrolyse- und Diaphragma-Elektrolyse-Anlagen zuständig. Von 1968 bis 1977 arbeitete er zunächst als wissenschaftlicher Assistent und später als Oberingenieur am Institut für Thermische Verfahrenstechnik der TU Clausthal als Mitarbeiter von Professor E. Blaß. Im Jahr 1973 wurde er zum Dr.-Ing. mit einer Arbeit über Entmischungen in Suspensionsströmungen an der TU Clausthal promoviert.
Zum 1. November 1977 wurde Prof. Bauckhage für das Fachgebiet Verfahrenstechnik an die Universität Bremen berufen und erhielt dort ebenfalls den Planungs- und Gründungsauftrag für den Fachbereich Produktionstechnik.
Die Verfahrenstechnik entwickelte unter der Leitung von Prof. Bauckhage maßgeblich das international sichtbare Kompetenzfeld des Sprühkompaktierens von metallischen Werkstoffen, das seinen Niederschlag in der Etablierung des Sonderforschungsbereichs 372 der DFG fand. Der SFB Sprühkompaktieren war mit seiner Einrichtung im Jahr 1994 der erste ingenieurwissenschaftliche Sonderforschungsbereich der Universität Bremen und der erste Sonderforschungsbereich unter Federführung des IWT.
Prof. Dr.-Ing. habil. Lutz Mädler (seit 2008)
Ab 2008 folgte Prof. Dr.-Ing. habil. Lutz Mädler als Direktor und Leiter der Hauptabteilung Verfahrenstechnik am Leibniz-IWT und Professor für Mechanische Verfahrenstechnik im Fachbereich Produktionstechnik der Universität Bremen.
Prof. Mädler absolvierte ein Physikstudium in Zwickau. Anschließend war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Queen’s University of Belfast und am Fraunhofer Institut für Toxikologie und Aerosolforschung in Hannover tätig. Prof. Mädler absolvierte neben seiner Promotion ein Diplomstudium in Verfahrenstechnik an der Bergakademie in Freiberg/Sa., das er 1999 abschloss. Anschließend wurde er 1999 an der Fakultät für Verfahrenstechnik an der Bergakademie in Freiberg promoviert. Im Anschluss forschte und lehrte Prof. Mädler an der ETH Zürich in der Position des Oberassistenten im Labor für Partikeltechnologien und lehrte als Privatdozent. Im Jahr 2003 habilitierte Prof. Mädler an der ETH Zürich. Nach seiner Tätigkeit an der ETH Zürich forschte und lehrte Prof. Mädler an der Universität von Kalifornien, Los Angeles im Department für Chemieingenieurwesen und am CNSI.
Im Jahr 2008 wurde Prof. Mädler zum Direktor der Abteilung Verfahrenstechnik am jetzigen Leibniz-IWT ernannt und zum Professor für Mechanische Verfahrenstechnik an die Universität Bremen berufen. Prof. Mädler initiierte und war Sprecher des Sonderforschungsbereichs (SFB) 1232 „Farbige Zustände“. Unter anderem wurde er mit dem Dechema Preis, dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis 2017, dem Reimar Lüst Award der Max-Planck-Gesellschaft (MPI), und einem ERC Advanced Grant ausgezeichnet. Außerdem ist Prof. Mädler Mitglied von acatech (Deutsche Akademie der Technikwissenschaften).