- Nutzungsbereich: Messung der Partikelgröße verschiedener Pulverwerkstoffe.
- Notwendig:
- Brechungsindex des zu messenden Werkstoffes
- Sphärische Partikel erhöhen die Messgenauigkeit
- Optische Einheit – Lichtquellen:
- Rotes Licht (HeNe Gas-Laser, max. Leistung: 4 mW, Wellenlänge: 633 nm)
- Blaues Licht (LED, Wellenlänge 466 nm)
- Messzelle – Durchfluss-Zelle
- Detektor – Photo-Dioden
- Computer inkl. Software „Mastersizer 2000“
Das Forschungsfeld umfaßt die Zerstäubung flüssiger Metallschmelzen unter Schutzgas mit unterschiedlichen Verfahren zur Herstellung von Partikeln zwischen 10 und 2000 µm sowie und das Sprühkompaktieren von Depositen (bis 100 kg Stückgewicht) unterschiedlicher Geometrien. Durch die Zerstäubung und der damit erzeugten hohen Gesamtoberfläche der Tropfen erfolgt die Erstarrung im Ungleichgewicht und die Gefüge und Materialeigenschaften unterscheiden sich erheblich von gegossenen Werkstoffen.
Dadurch lassen sich Legierungsgrenzen verschieben und neue Legierungen, Werkstoffverbunde, Verbund- und Gradientenwerkstoffe herstellen. Neue Zerstäubungsverfahren werden entwickelt, analysiert und für die Erzeugung von Metallpulver und Depositen eingesetzt. Die thermische Simulation der Prozesse unterstützt das Prozessverständnis und erleichtert das Up-Scaling. Die experimentellen Arbeiten umfassen Untersuchungen und Entwicklungen unterschiedlicher Basislegierungen (Fe, Al, Cu, Sn, Ni, Co, Si).
Projekte
AiF Projekt MODULUS: Hoch-Modul-Stähle für die Additive Fertigung von Leichtbauteilen
Das Hauptziel dieses Projekts ist die Entwicklung eines beschleunigten Erstarrungsprozesses durch Pulverzerstäubung und Additive Fertigung (AM) zur Herstellung von nanostrukturiertem Hochmodulstahl (Fe-TiB2) in Zusammenarbeit mit dem Max-Planck-Institut für Eisenforschung MPIE, Düsseldorf.
HM-Stähle, basierend auf dem Fe-Ti-B Legierungssystem, bieten neue Eigenschaftskombinationen für strukturellen Leichtbau. Sie zeigen eine erhöhte Steifigkeit bei geringerer Dichte durch das Ausscheiden von TiB2 Partikeln aus der Schmelze. Ein Anteil von ca. 20 vol.% führt zu einer Steigerung des Steifigkeits/Dichte-Verhältnisses um 25 %, was eine Gewichtsreduktion von 10–20 % ermöglicht. Allerdings führen diese Partikel zu einer starken Versprödung bei herkömmlichen Gießverfahren aufgrund ihrer Größe und scharfen Kanten. Additive Fertigungsverfahren bieten hier aufgrund ihrer hohen Abkühlraten und der resultierenden feineren Mikrostruktur erhebliche Vorteile.
Im Projekt „Modulus“ wurde die Möglichkeit der additiven Fertigung des Systems Fe-TiB2 für TiB2-Anteile von 12, 15 und 20 Massen-% entlang der gesamten Prozesskette erfolgreich nachgewiesen. Die vom MPIE erzeugten Legierungen dieser spezifischen Zusammensetzungen wurden zu Pulvern zerstäubt und am IWT für die additive Fertigung vorpressiert. Hierbei konnten für alle drei Werkstoffe sowie einem Triplex-Stahl als Vergleichsreferenz ähnliche Partikelgrößenverteilungen eingestellt werden. Die Experimente der additiven Fertigung zeigten, dass eine Kontrolle der thermischen Historie bei diesen Materialien von besonderer Bedeutung ist, um einen defektarmen Zustand einzustellen. Hierbei konnte ein Prozessfenster mit Substratvorheizung aufgezeigt werden.
Die ermittelten mechanischen Kennwerte zeigten, dass mittels Variation des TiB2 Partikelgehaltes die Dichte reduziert werden konnte, jedoch ebenso die Kennwerte, wie Härte, Zugfestigkeit und Bruchdehnung. Zudem konnte aufgezeigt werden, dass die Aufbaurichtung einen entscheidenden Einfluss auf die späteren mechanischen Kennwerte besitzt. Mit diesen Erkenntnissen sind die Möglichkeiten eines Transfers in die Industrie gegeben.
Der Schlussbericht des Vorhabens kann über die Arbeitsgemeinschaft Wärmebehandlung und Werkstofftechnik e.V. – AWT bezogen werden. (Postanschrift: Paul-Feller-Straße 1 28199).
Bearbeitung:
Leibniz-Institut für Werkstofforientierte Technologien - IWT, Bremen
Max-Planck-Institut für Eisenforschung GmbH, Düsseldorf
Laufzeit: 01.05.2020 – 31.12.2023
Förderung: BMWi-AiF
Das IGF-Vorhaben 21227 N der Forschungsvereinigung Arbeitsgemeinschaft Wärmebehandlung und Werkstofftechnik e.V. – AWT, Paul-Feller-Straße 1, 28199 Bremen, wurde über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.
Kontakt:
Dr.-Ing. Nils Ellendt
Tel.: +49 421 218 64519
E-Mail: ellendt(at)iwt.uni-bremen.de
MarioCCArt: Mechanische Eigenschaften und Wasserstofftoleranz von partikelverstärktem CCA, hergestellt durch additive Fertigung
Für die kürzlich neu eingeführte Materialklasse namens High-Entropy-Alloys (HEA) wird der Partikelverstärkungseffekt über die in-situ Erzeugung von Nitriden untersucht.
Partikelverstärkte Legierungen mit komplexer Zusammensetzung (p-CCA) zeigen hervorragende mechanische Eigenschaften im Nieder- und Hochtemperaturbereich. Die Dispersion von stabilen Zweitphasen-Partikeln in der Matrix verstärkt die Verfestigungsmechanismen der Legierung. Dennoch ist weitgehend unbekannt, wie plastische Verformungsträger, z. B. Versetzungen, mit den eingebrachten partikulären Einschlüssen interagieren. Das wesentliche Ziel dieser Untersuchungen ist es, einen bei niedrigen Temperaturen festen, bruchzähen, ermüdungsresistenten und wasserstofftoleranten Werkstoff zu erzeugen. Zudem wird der Einfluss von Wasserstoff und tiefen Temperaturen auf die mechanischen Eigenschaften und die Mikrostruktur untersucht. CrFeCoNi- und AlCrMnFeCoNi-Legierungen wurden für die additive Fertigung (LPBF) mit Zusätzen von TiN- und TiO2-Nanopartikeln in unterschiedlichen Größen und Konzentrationen ausgewählt. Verschiedene externe Einflüsse wie die Wasserstoffumgebung oder niedrige Temperaturen werden untersucht, denn beide haben Einflüsse auf die Träger der plastischen Verformung. Die Ergebnisse sollen die Grundlagen für die Nutzung von partikelverstärkten CCA in der Wasserstoffwirtschaft legen.
Kooperation: Universität der Bundeswehr München, Max-Planck-Institut für Eisenforschung (MPIE)
Förderung: DFG 388738622
Pegasus - Entwicklung eines Druck-Gas-Zerstäubungsverfahrens zur kosten- und materialeffizienten Herstellung von Aluminium-Legierungspulver für die additive Fertigung
Im Rahmen des Projekt „Pegasus“ soll ein neuartiges Druck-Gas-Zerstäubungsverfahren (DGA) entwickelt werden, um die Kosten- und Materialeffizienz bei der Herstellung und Verarbeitung von Aluminiumpulvern deutlich zu steigern.
Die potenziell engere Partikelgrößenverteilung der mittels DGA hergestellten Pulvers steigert die Materialeffizienz und könnte somit sowohl ökologische als auch ökonomische Vorteile gegenüber der konventionellen Technologie schaffen. Um diese Effekte zu bewerten sollen die hergestellten Aluminiumlegierungen hinsichtlich ihrer Eignung für die Additive Fertigung untersucht werden. Der Fokus liegt hierbei vor allem auf der Charakterisierung und Verarbeitung von temperaturempfindlichen Pulverlegierungen.
Bearbeitung: IWT-VT / WT
Förderung: BMWI-AiF/ZIM
Kontakt:
M.Sc. Marcel Hesselmann
Tel.: 0421 218-64549
E-Mail: hesselmann@iwt-bremen.de
Laser-Strahlschmelzen amorpher Metallpulver – Entwicklung einer synergetischen Wertschöpfungskette durch Prozessoptimierung - LaSaM
Das LaSaM-Projekt beabsichtigt, die Herstellung von Bulk-Metallic-Gläsern (BMGs) durch Laserstrahlschmelzen (LPBF) zu erweitern und ihre wirtschaftliche Anwendbarkeit auszudehnen.
Die größte Herausforderung besteht darin, die Kristallisation entlang der gesamten Prozesskette von der Pulverherstellung bis zum Einsatz im LPBF zu vermeiden, um die überlegenen Eigenschaften der BMGs zu erhalten. Dadurch können die engen Prozessfenster für eine fehlerfreie Verarbeitung im LPBF-Prozess und die Adaption der Technologie auf neue Produktgeometrien erweitert werden. Das Projekt ist eine Kooperation mit der Universität des Saarlandes und der Universität Duisburg-Essen.
Bearbeitung IWT-VT
Förderung IGF Nr.: 21227 N
Kontakt:
M.Sc. Erika Soares Barreto
Tel.: +49421 218 64514
E-Mail: sbarreto@iwt.uni-bremen.de
Spray-Slag - Aufbereitung flüssiger Hochofenschlacken zur Erzeugung CO2-emissionsarmer hydraulisch gebundener Baustoffe
Das Ziel des Vorhabens besteht darin, Hochofenschlacken, die bei der Herstellung von Zement in Form von Hüttensanden eingesetzt werden, noch effektiver zu nutzen.
Das Ziel des Vorhabens besteht darin, Hochofenschlacken, die bei der Herstellung von Zement in Form von Hüttensanden eingesetzt werden, noch effektiver zu nutzen. Dazu sollen die Hochofenschlacken noch im schmelzflüssigen Zustand mit einer innovativen Sprühtechnik besonders fein versprüht werden, um den aufwendigen Mahlprozess zu meiden und um die Vorteile der sich konzeptbedingt einstellenden ideal runden Kornform der Hüttensandkugeln in modernen und umweltfreundlichen Betonen zu nutzen.
Die hohe Viskosität der Hochofenschlacken führt bei der Zerstäubung zu unerwünschten Fasern. Dem soll u. a. durch die Erhöhung der Zerstäubergastemperatur entgegengewirkt werden, um die Ausbeute an gewünschten runden Partikeln zu steigern.
Einerseits entfällt dadurch das Granulieren, Trocknen und sehr energieintensive Mahlen der Hochofenschlacken zur Erzeugung von Hüttensanden. Andererseits lässt die erwartete ideal runde Partikelform der versprühten Hochofenschlacken Betone mit geringerem Zementbedarf als bei der Verwendung klassischer hüttensandhaltiger Zemente erwarten. Beide Einsparpotenziale lassen eine beachtliche Reduktion bisher anfallender CO2-Emissionen in der gesamten Produktionskette des Konstruktionsbetons erwarten.
Bearbeitung: IWT-WT-MPA-Bauwesen / IWT-VT
Förderung: AUF-Programm zur Förderung der angewandten Umweltforschung aus Mitteln des EFRE und des Landes Bremen, Förderkennzeichen: AUF0014B
Dieses Vorhaben wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.
Kooperationspartner: HS Bremen, Institut für Baustofftechnologie
Kontakt:
Prof. Dr.-Ing. Udo Fritsching
Telefon: +49 (0)421 218-51230
Email: ufri@iwt.uni-bremen.de
M.Sc. Maike Peters
Telefon: +49421 53708 71
E-Mail:peters@mpa-bremen.de